Kalkstein entstand vor Jahrmillionen durch Ablagerungen von Schalen, Gehäusen und Skeletten im Meer lebender Organismen und wird seit Jahrtausenden als Baumaterial verwendet. Als Bindemittel für den benötigten Mörtel verwendete man vor Einführung des Zementes fast ausschließlich Kalk. Dieser entstand durch "Brennen" von Kalksteinen in den sogenannten Kalköfen. Die ältesten Kalköfen sind aus Mesopotamien bekannt (um 2400 v. Chr.). Über die Griechen und Römer kamen die Kenntnisse in unsere Region. Römische Bauten und später Kirchen und Burgen wurden mit Hilfe des Kalkmörtels errichtet. Grundsätzlich hat sich aber bei der Kalkherstellung nichts geändert.
Die Eppelsheimer Kalköfen wurden als eiförmige "Hangöfen" angelegt. Dies hatte Vorteile bei der Beschickung. Außerdem konnten sie auch besser isoliert werden. In die Trichter wurden von oben aus dem nahen eigenen Steinbruch die zum Teil zerkleinerten Kalksteine eingefüllt. Feld- oder Lesesteine konnten auch verwendet werden. Die Bodenvertiefungen vor den Mundlöchern dienten zum Beheizen der Öfen. Nach dem Brennvorgang wurde hier auch der Branntkalk entnommen (ausgezogen). Ein Vordach vor den Kalköfen schützte den Arbeitsraum der Kalkbrenner vor Wind und Wetter. Der grobstückige Kalk durfte ebenfalls nicht nass werden. Die Bedeutung der mittleren Nische konnte nicht festgestellt werden.